Beirat für Bürgerbeteiligung
der Hanse- und Universitätsstadt Rostock




Geschäftsstelle:
Koordinierungsstelle für Bürgerbeteiligung
Neuer Markt 1, 18055 Rostock
Tel.: 0381 381 1431/-1451
sebastian.hampf@rostock.de
cornelia-josephine.ulrich@rostock.de



Empfehlung des Beirates für Bürgerbeteiligung zum Wohn- und Sondergebiet am Südring (Groter Pohl) – Bebauungsplan Nr. 09.W.192 (2021/BV/2731)

Auf der Grundlage der Satzung und des Leitfadens für mitgestaltende Bürgerbeteiligung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock (nachfolgend Leitfaden genannt) empfiehlt der Beirat Bürgerbeteiligung ein

informelles Beteiligungsverfahren

zu o. g. Vorhaben durchzuführen.

Der Grad der Beteiligung soll aus Sicht des Beirates entsprechend des Leitfadens im Sinne des Kooperierens erfolgen (siehe Leitfaden Punkt 2 Abb. 1 „Stufen der Beteiligung“).

Der Beirat empfiehlt darüber hinaus, die Ergebnisse des Beteiligungsverfahrens bei der weiteren Bearbeitung des Vorhabens entsprechend zu berücksichtigen.

Begründung:

Im August 2021 sind Einwohnerinnen und Einwohner an den Beirat herangetreten und haben vorgeschlagen, dass im Zuge des Verfahrens zum Bebauungsplan Nr. 09.W.192 „Wohn- und Sondergebiet am Südring“ ein informelles Beteiligungsverfahren durchgeführt werden sollte. Der Beirat hat sich daraufhin in seinen öffentlichen Sitzungen und innerhalb einer Arbeitsgruppe des Themas angenommen und die dem Beirat zur Verfügung stehenden Informationen begutachtet, u. a. die Stellungnahme der Verwaltung, die Informationen der Bürgerinitiative Pütterwegbleibt! einschl. der an sie erteilten Auskünfte mit Schreiben vom 05.10.2021 vom Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Wirtschaft: Auskünfte gemäß Informationsfreiheitsgesetz zum Aufstellungsverfahren des Bebauungsplans Nr.09.W.192 „Wohn- und Sondergebiet am Südring“
  • Der Beirat sieht Beteiligung als notwendig an, auch wenn derzeit noch keine Vorhabenliste der Stadtverwaltung existiert und o. g. Vorhaben in diesem Sinne nicht erfasst ist.
  • Der Beirat stellt fest, dass die Information an die Zivilgesellschaft bisher ausschließlich in den Sitzungen des Ortsbeirats Südstadt stattfanden. Das begrüßt der Beirat, erkennt jedoch auch, dass die Ortsbeiratssitzungen nicht den Rahmen bieten können, um einen intensiven Austausch über die vorgestellten Planungen bei einem derart umfangreichen Projekt zu ermöglichen.
  • Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass sich die Firma SIXT mit einem großen Campus ebenfalls in dem Gebiet ansiedeln möchte, was eine bisher unbekannte Tatsache darstellt, die zur Folge hat, dass die bisher angedachte Flächenaufteilung komplett überarbeitet werden muss.
  • Der Beirat stellt weiterhin fest, dass Information allein als Basis der Beteiligung gemäß Pkt. 2 Abb. 1 des Leitfadens für das benannte Vorhaben nicht ausreichend ist.
    • Im Punkt 4.1 des Leitfadens sind die Kriterien zur Identifizierung beteiligungsrelevanter Vorhaben benannt, von denen mindestens zwei erfüllt sein müssen, um den Vorschlag für ein Beteiligungsverfahren bekunden zu können.
    • Im Falle des Wohn- und Sondergebiets am Südring (Groter Pohl) treffen insbesondere folgende Kriterien zu:
      • „Vermutetes hohes Interesse der Einwohner*innen der gesamten Stadt, eines Stadtteils, eines Quartiers […] oder eine hohe Zahl an betroffenen Personen“
      • „Wesentliche Änderung des Ortsbildes“
      • „Entwicklungskonzepte und Aktionspläne für […] einen Stadtteil [...]“
    Zu verweisen ist auch auf den letzten Absatz im Pkt. 4.1, der besagt, dass auch von der Bürgerschaft bereits beschlossene Projekte und Vorhaben Beteiligungsverfahren unterzogen werden können.

    Der Beirat Bürgerbeteiligung empfiehlt der Bürgerschaft der Hanse- und Universitätsstadt Rostock im Sinne höchstmöglicher Gemeinwohlorientierung, der Durchführung eines Bürgerbeteiligungsverfahrens wie oben beschrieben zuzustimmen und einen entsprechenden Beschluss zu fassen.

    Rostock, den 27.12.2021

Abwägungstabelle

Seit kurzem ist bekannt, dass ohne einen fertigen Bebauungsplan für den Groten Pohl plötzlich vorgezogenes Baurecht geschaffen werden soll für einen neuen Bürokomplex für den Autovermieter SIXT.

Wir haben eine Abwägungstabelle (ehrenamtlich) erstellt, weil vonseiten der Stadtverwaltung keine Abwägung der Folgen für die Stadtgesellschaft in deren Beschlussvorlage getätigt wurde, und weil die Ideen für eine gemeinwohlorientiere, grüne Nutzung der Fläche, für die sich BürgerInnen seit 2018 einsetzen, noch nicht berücksichtigt wurden.
Eine Prüfung von Alternativvarianten (incl. Null-Variante) müsste aber spätestens im Rahmen der B-Planerstellung erfolgen. Sinnvoller wäre es ja aber, wenn dies beim Grundsatzbeschluss (19.01.22 in der Bürgerschaft) bereits berücksichtigt wird.

Die Annahmen in der Tabelle beruhen auf folgenden bisherigen öffentlichen Angaben der Verwaltung und der SIXT SE (europäische Aktiengesellschaft):
  • max 1 ha Grundstück (ohne Erbbaupacht)
  • Das Grundstück soll direkt hinter Kaufland gelegen sein (Erschließung)
  • Das Bürogebäude soll quadratisch mit 70-90 m Kantenlänge sein -> passt nicht auf die Fläche für Rigelbebauung auf SO WFT (längs oberhalb Südring), sondern nur auf das geplante Wohngebiet in der Mitte, welches 4,5 ha groß sein sollte-> durch 1 ha für SIXT fallen ca. 20 % Wohnfläche weg. 700 WE waren laut ersten Entwurf B-Plan insgesamt geplant. Durch Lärmschutzvorgaben kann diese Fläche laut bisherigen Plänen nicht erweitert werden.

Mahnwache am Neuen Markt



Am 02.12.2021 um 18 Uhr findet Sitzung vom Ortsbeirat Südstadt statt.

Wir sind für
Stadtgrün statt Beton!

Bürgerschaftsbeschlüsse für BürgerInnen
statt
für SIXT und Investmentprofite
am Groten Pohl

Es ist Dezember 2021...

Die Welt hat noch die Chance, das Artensterben und die Erderhitzung so zu bremsen, dass unsere Kinder noch so gut leben könnten wie wir heute.

Doch das geht nur, wenn wir JETZT unsere Lebensgrundlagen schützen.
Unsere Lebensgrundlage ist NICHT der erwartete Profit von Unternehmen.
KEIN wirtschaftliches Ziel darf jetzt wichtiger sein als das Leben der kommenden Generation.

Wir, die Initiative "Bei Beton Kein Pardon" stellen uns gegen die hochgradig klimaschädlichen Bebauung der letzten großen innerstädtischen Gartenflächen, Frischluftquellen und CO2-Senken der Hansestadt Rostock.

Wir fordern:
  1. Intakte Gärten am Groten Pohl retten! (KGA Pütterweg, IKG, HWS)
  2. Grünflächen für CO2-Bindung, Biodiversität und Klimawandelanpassung erhalten!
  3. Nur klimaneutrale und gemeinwohlorientierte Nutzung!
Seit kurzem ist bekannt, dass ohne einen fertigen Bebauungsplan für den Groten Pohl plötzlich vorgezogenes Baurecht geschaffen werden soll für einen neuen Bürokomplex für den Autovermieter SIXT. Ein dreister Versuch, den Willen der BürgerInnen Rostocks zu umgehen, um klaren Profitinteressen Vorrang zu gewähren.
Nur ein Baustein des "Umweltkonzeptes" einer Stadt, die den Hafen erweitern und lieb gewonnene Bäume fällen will.

Wir fordern daher am 01.12. ab 15 Uhr und am 02.12. ab 17 Uhr unsere VertreterInnen in der Bürgerschaft und im Ortsbeirat auf:

"Werdet euch eurer Verantwortung bewusst und
stoppt die Bebauung um jeden Preis."

Mit vor Ort:

Rostock For Future
Extinction Rebellion
Initiative Pütterweg bleibt
NABU Mittleres Mecklenburg e.V.
NAJU Rostock uvm.

Wir freuen uns auf eure Unterstützung vor Ort.
Für ein Rostock mit Zukunft!